Leistungsstarke Plattformen sind das Erfolgsgeheimnis des eCommerce und anderer wachstumsstarker digitaler Dienstleistungen. Bei einer digitalen Plattform handelt es sich um einen Weg, eine Interaktion zwischen zwei oder mehr Parteien über das Internet zu ermöglichen. Sei es, dass Käufer und Verkäufer beim Online-Shopping oder über eine Auktionsseite miteinander in Kontakt treten oder dass über soziale Medien Freunde oder Geschäftskontakte gefunden werden können. Im Rahmen von Sharing-Diensten stehen Fahrer und Fahrzeugnutzer oder Immobilien-besitzer und Mietinteressenten über Plattformen miteinander in Kontakt.
Je mehr Teilnehmer diese Dienste anwenden, desto besser funktionieren sie in der Regel auch, da die Wahrscheinlichkeit steigt, dass für jedes Gesuch der passende Verkäufer gefunden werden kann.
Dieser Netzwerkeffekt bewirkt, dass die erfolgreichsten Plattformen häufig markt-beherrschend sind und überproportional stark vom Erfolg eines Marktes profitieren. Dass einzelne Akteure eine solch immense Größe erreichen können, erklärt zum Teil auch, warum acht der zehn größten börsennotierten Unter-nehmen gemessen an der Marktkapitalisierung Plattformen betreiben, die in der digitalen Wirtschaft tonangebend sind.
*FXSSI, 20. Januar 2020, https://fxssi.com/top-10-most-valuable-companies-in-the-world
Der Netzwerkeffekt offenbart sich auch bei vielen Positionen im Portfolio unseres ETFs für die digitale Wirtschaft. Besonders deutlich zeigt sich das am Beispiel des chinesischen Internetriesen Tencent. Tencent lässt sich am besten als Pendant zu Facebook beschreiben, wobei ein derartiger Vergleich dem Stellenwert im Leben vieler Nutzer nicht gerecht wird. Treffender wäre es zu sagen, dass Tencent mit seiner App WeChat die Vision von Facebook bereits in die Realität umgesetzt hat.
So ist es Tencent gelungen, das ursprünglich auf Social Media und Messaging beschränkte Angebot um weitere Features wie Bezahldienste, Online-Gaming und vieles mehr zu ergänzen. Ohne die App wechseln zu müssen, kann über WeChat ein Taxi bestellt und eine Supermarkt-bestellung ausgelöst werden. An Tencent lässt sich besonders gut erkennen, wie Betreiber großer Plattformen ihre Marktstellung nutzen können, um in andere Bereiche vorzustoßen und so neues, langfristiges Wachstumspotenzial zu erschließen.
Unter den größten Profiteuren der Digitalisierung finden sich viele Akteure, die keinen direkten Kontakt zu Verbrauchern oder Unternehmen haben und unter Umständen weniger bekannt sind. Die immer ausgefeilteren digitalen Dienste verlangen immer leistungsstärkere Prozessoren, um ein gutes Nutzererlebnis zu ermöglichen.
So erklärt sich das fulminante Wachstum von NVIDIA, einem der führenden Entwickler von Prozessoren für Smartphones, Tablets und Spielkonsolen. Der eigentliche Schlüssel zum weiteren Erfolg von NVIDIA dürfte jedoch in den für den Einsatz in Datenzentren entwickelten Chips des Unternehmens liegen. Hier werden die enormen Datenmengen gespeichert und verarbeitet, die die digitale Wirtschaft generiert.
Dieser Markt dürfte sich auch in den kommenden Jahren eines rasanten Wachstums erfreuen, nicht zuletzt wegen des prophezeiten Durchbruchs im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI), wie beispielsweise Bild- und Spracherkennung. Damit ginge ein massiver Nachfrageschub einher, durch den sich das Volumen des breiteren Digitalmarktes fast verdoppeln könnte. Betrug es 2017 noch 12,9 Bio. US-Dollar, so werden bis 2025 rund 23 Bio. US-Dollar prognostiziert.7
Doch nicht alle erfolgreichen Unternehmen, die auf der Welle der Digitalisierung mitreiten, können größen-mäßig mit Tencent oder NVIDIA mithalten. In vielen Fällen handelt es sich um eher kleinere Firmen. Und genau hier setzt unser ETF für die digitale Wirtschaft an: Er bietet Zugang zu kleineren, aber vielversprechen-den Unternehmenn und fokussiert sich nicht aus-schließlich auf die großen bekannten Unternehmen.
Mehr als 60 Prozent des Portfolios sind in Aktien mit mittlerer und geringer Marktkapitalisierung inves-tiert. Für die Anleger bedeutet das, dass sie bereits in diese Unternehmen engagiert sind, noch bevor deren Wachstum richtig in Fahrt kommt. Gute Beispiele sind The Trade Desk und Shopify. Über die Plattform von The Trade Desk können Käufer digitaler Anzeigen ihr Budget besser steuern, sodass ihre Werbung genau das richtige Zielpublikum erreicht. Mit der Software von Shopify können kleine Händler unkompliziert selbst Online-Shops erstellen und Tools zum Einrichten von Bezahloptionen oder für Marketingzwecke nutzen.8
7Huawei, May 2018, Global Connectivity Index 2018 8Lyxor International Asset Management Stand: 28.2.2020