Gerade in den Industrieländern haben Millennials ein überaus hohes Bewusstsein für den Klimawandel entwickelt. Sowohl beim Konsum als auch bei der Geldanlage legen sie großen Wert auf Nachhaltigkeit. Einer Studie zufolge ist im Vergleich zur Gesamtbevölkerung bei US-Millennials die Wahrscheinlichkeit doppelt so hoch, dass sie in sozial und ökologisch verantwortungsvoll handelnde Unternehmen investieren oder Produkte nachhaltiger Marken kaufen6.
Typisch für einen umweltbewussten Millennial ist beispielsweise, dass er nach getaner Wochenend-Arbeit als Freelancer ein Car-Sharing Angebot nutzt, um ein Fitnessstudio aufzusuchen, wo er sein Workout in nachhaltigen Sportschuhen absolviert. Dem könnte ein Avocado- oder Fleischersatz-Burger-Snack mit Quinoa und Açaí-Beeren bei einem alkoholfrei gebrauten 'Craftbier' folgen.
Möglicherweise trinkt ein Millennial einen Fairtrade-Biokaffee, während er oder sie online die neuesten Fast-Fashion-Produkte einkauft oder auf einer Preisvergleichsseite einen Last-Minute-Flug für einen Wochenendtrip bucht – ein Erlebnis, das natürlich mit Freunden und der Familie geteilt wird, indem Fotos in sozialen Medien gepostet werden.
Zur Bezahlung dieser Dinge nutzt der Millennial eine Krypto-Zahlungs-App. Bei Spar- und Anlageentscheidungen ist es nicht ungewöhnlich, wenn Millennials einen Robo-Advisor, also einen digitalen Vermögensberater, zu Rate ziehen – womöglich einen, der nur in Unternehmen investiert, die den persönlichen Nachhaltigkeitspräferenzen entspricht.
6 Quelle: Morgan Stanley, August 2017, Sustainable Signals
Alles nur Klischees? Völlig übertrieben? Vieleicht ja – fest steht jedenfalls, dass Millennials Entscheidungen trifft, die in früheren Generationen in der Form einfach nicht möglich gewesen wären. Jede dieser Veränderungen kann für herkömmliche Geschäftsmodelle zum Problem - und für andere Unternehmen zur Chance werden.
6 Quelle: Morgan Stanley, 2017, Sustainable Signals
Was für ältere Generationen der Fußball ist, könnte bei den Millennials der eSports-Bereich werden. Organisierte Videospiel-Turniere sind ein schnell wachsendes Geschäft mit einem Gesamtumsatz von über 1 Mrd. US-Dollar im Jahr 2019.7 Diese Zahlen sind zwar noch immer weitaus geringer als im traditionellen Sport, wo beispielsweise bei den Top 20 Englischen Fußballvereinen in der Saison 2017/2018 ein Umsatz von 8,3 Mrd. Euro zu Buche stand8. Sie bedeuten aber dennoch nahezu eine Verdopplung gegenüber 2017.
Die Zuschauerzahlen bei weltweiten eSports-Veranstaltungen werden voraussichtlich von 335 Millionen im Jahr 2017 auf 454 Millionen steigen. Da mehr als die Hälfte der weltweiten Zuschauer aus Asien kommt, wo eSports besonders beliebt ist, sind asiatische Länder von besonderer Bedeutung für Unternehmen, die ihren Marktanteil ausbauen wollen – einschließlich jener Unternehmen, die die wachsende Popularität der eSports für Marketingzwecke nutzen werden (mehr als 50% der eSports-Umsätze werden mit Werbung und Sponsoring erzielt).
7Quelle: Green Man Gaming, The Money Game 2019, https://www.greenmangaming.com/the-money-game/ 8Quelle: Deloitte, Januar 2019, Deloitte Football Money League 2019 https://www2.deloitte.com/global/en/pages/consumer-business/articles/deloitte-football-money-league.html