Investitionen in den Klimaschutz
Dürreperioden, Überschwem-mungen, Temperaturextreme – all das lässt sich auf durch den Menschen verursachte Einflüsse zurückführen. Gesellschaft und Politik haben längst erkannt, dass etwas getan werden muss, um den Klimawandel aufzuhalten und die Erde weiterhin lebenswert und bewohnbar zu machen. Lyxor hat
den Klimawandel zu einem zentralen Thema seiner Anlage-strategie erkoren, die es Anlegern ermöglicht, einen maßgeblichen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel zu leisten.
Was bedeutet Klimawandel eigentlich? Das Klima auf der Erde verändert sich. Dank der Aufzeichnungs-möglichkeiten riesiger Mengen an Wetterdaten lassen sich Verände-rungen wie Niederschlagsmengen, Durchschnittstemperaturen oder der Anstieg des Meeresspiegels
immer detaillierter ermitteln, mit Vorjahren vergleichen und auswerten: Der Klimawandel beschreibt die Veränderung des Klimas auf der Erde und beschränkt sich dabei nicht auf bestimmte Regionen. Die verheerenden Buschbrände Anfang 2020 in Australien, das Abschmelzen des grönländischen Eisschilds und der Polarkappen, immer häufiger und heftiger auftretende Tropenstürme mit Überschwemmungen und ausgedehnte Dürreperioden – all diese extremen Wetterereignisse belegen den Klimawandel.
Um für uns und für die nach-folgenden Generationen einen klimatisch lebenswerten Planeten zu erhalten, müssen wir handeln – und zwar jetzt!
Die globale Erderwärmung lässt sich rechnerisch bestimmen und ist wissenschaftlich belegbar auf einen erhöhten Ausstoß von Treibhaus-gasen, allen voran Kohlenstoffdioxid (CO2), zurückzuführen. Weshalb sich unser globaler CO2-Fußabdruck in den vergangenen Jahrzehnten so rapide vergrößert hat, liegt auf der Hand: Im Jahr 1950 lebten 2,5 Milliarden Menschen auf der Erde, heute sind es rund 7,8 Milliarden und die Prognosen der Vereinten Nationen gehen von einem Anstieg der Weltbevölkerungbis zum Jahr 2100 auf fast 11 Milliarden Menschen aus¹.
All diese Menschen wollen ernährt werden, möchten (bzw. sollen) konsumieren und streben danach, ihre Lebensqualität zu erhöhen. Die Folgen daraus: Eine immer weiter steigende Erhöhung der Kapazitäten industrieller Fabrikanlagen, die Gewinnung landwirtschaftlicher Nutzflächen durch Rodung von (Regen-)Wäldern und die Zunahme des Straßen-, Luft- und Schiffsver-kehrs in den vergangenen Jahren tragen erheblich dazu bei, dass das CO2-Gleichgeicht der Erdatmo-sphäre empfindlich gestört wird. Ein hoher Ausstoß an Treibhausgasen hat unmittelbare Auswirkungen auf die globale Erderwärmung und damit auf den zu beobachtenden Temperaturanstieg.
Im Umkehrschluss bedeutet dies: Eine Begrenzung des Temperaturanstiegs kann durch eine Reduktion der CO2-Emissionen erreicht werden.
Gefahr erkannt – Gefahr gebannt? Jein! Gefahr erkannt: Ja – im Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 haben sich 195 Länder dazu ver-pflichtet, die globale Erderwärmung auf „weit unter 2° Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau“ zu senken. Gleichzeitig wurden „Bemühungen zur Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 1,5° Celsius“ beschlossen. Wer jetzt denkt, ein halbes Grad Temperatur-
unterschied mache aus einer Mücke keinen Elefanten: Studien der Technischen Expertengruppe der Europäischen Union (TEG) haben ergeben, dass selbst ein minimaler Temperaturunterschied von nur einem halben Grad Celsius katas-trophale Auswirkungen auf unsere Zivilisation haben könnte. Bei einem 2°-Celsius-Temperaturanstieg bis ins Jahr 2100 hätten wir immer noch mit verheerenden Flutkatas-trophen, lang anhaltenden Dürre-perioden, verstärkt auftretenden Tropenstürmen, einem deutlichen Anstieg des Meeresspiegels und umfangreichem Artensterben
zu rechnen² – nicht auszudenken, was uns bei einem Temperatur-anstieg von 3° Celsius erwartet! Gefahr gebannt: Nein – es ist eine weitaus größere Herausforderung, Klimaziele auch auf globaler Ebene umzusetzen: Nur weil auf einer Konferenz etwas beschlossen wird, kaufen wir nicht von einem Tag auf den anderen weniger Produkte im Internet, fahren weniger Auto oder verzichten auf die Flugreise in den Sommerurlaub. Um die Treibhaus-gasemissionen auf lange Sicht nachhaltig zu senken, bedarf es daher gesetzlicher und regula-torischer Vorgaben, die von Ver-brauchern, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen umge-setzt werden müssen. Dabei handelt es sich um einen Prozess mit verschiedenen zeitlichen Entwicklungsstufen, der nicht auf Knopfdruck gestartet werden
kann. Die Europäische Union hat die Klimawandelproblematik als zentrales Thema in ihr Programm aufgenommenund sich selbst ambitionierte Ziele gesetzt, die bis zum Jahr 2030 erreicht werden sollen. Darunter fallen unter anderem die Senkung der Treib-hausgasemissionen um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 und eine Erhöhung des Anteils der Energiegewinnung aus erneuer-baren Quellen auf 32,5 Prozent³. Darüber hinaus soll bis zum Jahr 2050 Klimaneutralität durch Investitionen in wettbewerbs-fähige, technologische Lösungen erreicht werden. Benchmark-Regulatorik setzt neue Maßstäbe Jedes Unternehmen hinterlässt einen CO2-Fußabdruck, der anhand der Höhe der Treibhausgasemissio-
nen gemessen werden kann. Die aktuellen Zahlen in ihrer jetzigen Form sind schockierend und geben berechtigten Anlass zur Sorge: Die große Mehrheit der bedeutenden Aktienindizes impliziertderzeit einen Temperaturanstieg von mindestens 4° Celsius!⁴ Schuld daran sind die hohen Emissionswerte der in den Indizes enthaltenen Unternehmen, da sie nach wie vor mehrheitlich auf fossile Brennstoffe, wie zum Bei-spiel Kohle, setzen. Laut einer Studie des Interessenverbandes Climate Action 100+ sind börsen-notierte Unternehmen für 47 Prozent der globalen Treibhaus-gasemissionen verantwortlich⁵. Die Europäische Union ist zurzeit dabei, die Regulierung ihrer
Benchmark-Vorschriften zu erneuern und die Berechnung von Referenzindizes unter klima-politische Auflagen zu stellen. Das ist insofern von Bedeutung, da sowohl private Anleger als auch institutionelle Investoren mit ihrer Geldanlage entscheiden, welchen Unternehmen ihr Geld zufließt – und welche Unternehmen ihre energie-politischen Entscheidungen über-denken sollten, um über den Kapital-markt Mittel für ihre Investitionen zu erhalten. Indexanbieter wie MSCI oder S&P werden durch die neue Benchmark-Regulatorik der Europäischen Union dazu angehalten, Indizes zu berechnen,
die mit klar definierten klimapo-litischen Zielen in Einklang stehen.
Der Indexanbieter S&P beispiels-weise berechnet und veröffentlicht unter anderem vier regional unter-schiedliche Aktienindizes, die die-jenigen Unternehmen enthalten, deren Energiepolitik das Pariser 1,5°-Celsius-Ziel berücksichtigt. Dabei handelt es sich um die sogenannten Paris-Aligned Benchmarks (PAB), zu Deutsch „Indexvorgaben, die sich am 1,5°-Celsius-Ziel des Pariser Klima-schutzabkommens orientieren“. Diese Kennzeichnung mit einem 1,5°-Celsius-Stempel macht es verantwortungsbewussten Anlegern
¹ https://www.dsw.org/weltbevoelkerung/?gclid=EAIaIQobChMIz8mztP-f7QIVgeLmCh0cCgtREAAYASAAEgJAL_D_BwE ² https://ec.europa.eu/clima/policies/strategies/2030_de ³ Quelle: Auszug aus der „Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament”, Stand: 15. September 2020. ⁴ https://ec.europa.eu/clima/policies/strategies/2030_de ⁵ Quelle: Climate Action 100+, https://climateaction100.files.wordpress.com/2019/10progressreport2019.pdf
einfacher, wichtige (und richtige) Investitionsentscheidungen treffen zu können. Bei Lyxor stehen der Klimawandel und seine Auswir-kungen im Mittelpunkt einer verant-wortungsbewussten Anlagestrate-gie. Aus diesem Grund haben wir neben zahlreichen weiteren klima-freundlichen ETFs vier Indexfonds auf die S&P-Paris-Aligned-Bench-marks aufgelegt, über die Anleger in Indizes investieren können, die die Vorgaben des Pariser Klimaschutz-abkommens berücksichtigen. Wir alle haben es in der Hand – nur gemeinsam können wir den Klimawandel aufhalten! In den kommenden Ausgaben von „Die Welt der ETFs“ werden wir den
Klimawandel weiter thematisieren und Sie über die sich bietenden Anlegerchancen informieren.
Wenn Sie bereits jetzt mehr zu den Hintergründen und über Lyxors klimapolitisches Engagement erfahren möchten, besuchen Sie uns im Internet unter www.lyxorETF.de.