Wissenschaft seit 60 Jahren regelmäßig neu. Ein zweiter Fehler, der vielleicht noch mehr Schaden anrichtet, besteht darin, Berater und Vermögensverwalter zu nutzen, die Interessenkonflikten unterliegen. Diese können in der Vereinnahmung von Provisionen, der Nutzung hauseigener Produkte oder in einer Vergütungsregelung bestehen, die nicht vollständig unabhängig ist von der gewählten Anlagestrategie.
Der langfristige Erfolg bei der Vermögensanlage hat auch viel mit Disziplin zu tun. Weswegen immer mehr Anleger zu ETF-Sparplänen greifen. Denn ein Sparplan heißt, regelmäßig einen bestimmten Betrag anzulegen und der Versuchung des Market Timings, hier also den hundertprozentig besten Einstiegskurs zu erwischen, zu widerstehen. Gibt es einige wenige Erfolgsgeheimnisse, mit denen der langfristige Vermögensaufbau leichterfällt und gelingt? Dr. Kommer: Eine in diesem Zusammenhang faszinierende Erkenntnis aus der Forschung ist, dass Privatanleger tendenziell umso erfolgreicher anlegen, je seltener sie in ihr Depot schauen. Diejenigen, die häufiger reinschauen, investieren – ohne, dass sie sich dessen bewusst sind – überwiegend risikoscheuer, sprich, sie
haben eine niedrigere Aktienquote und traden häufiger, verursachen also mehr Kosten und eine höhere Steuerbelastung. Am Ende ist ihr Ergebnis sogar oft schlechter.
In Ihrem neuesten Buch, „Souverän investieren vor und im Ruhestand“, beschäftigen Sie sich besonders mit den Fragen, die ältere Anleger haben. Dies ist interessant, weil wir sehr viele positive Reaktionen auf unseren