längst als Chance erkannt. Der Einstieg für Deutschland in dieses Rennen ist spät, aber noch nicht zu spät.
Nach der Krise ist vor der Krise. Wie rüsten wir uns für künftige Pandemien? Und welche Rolle spielen dabei intelligente Städte und neue Mobilitätstechnologien?
Sebastian Matthes: Viele Jahre hat Biotech in Deutschland keine Rolle gespielt. Allenfalls Experten interessierten sich dafür und ein paar unermüdliche Investoren. Auf einmal sind deutsche Unternehmen wie BioNTech und CureVac weltbekannt, weil sie bei der Forschung nach einem Covid-Impfstoff vorn liegen. Das ist doch großartig. Nun sollte ihnen der Staat helfen, schnell Produktionskapazitäten für Impfstoffe aufzubauen. In einem nächsten Schritt müssten Wirtschaftspolitiker überlegen, wie künftig solchen Firmen generell geholfen werden kann, damit es in Zukunft noch viel mehr solcher Champions geben kann.
Wie steht es um die staatlichen Investitionen in die Technologien und Geschäftsfelder der Zukunft? Warum ist die Finanzierung von Innovation „überlebenswichtig“ geworden?
Welches politische, wissenschaftliche und unternehmerische Umfeld bzw. welche Kooperationen in diesen Bereichen benötigen wir, damit Deutschland zu einem Standort wird, an dem technologische Innovationen zügig geschaffen bzw. umgesetzt werden können?
Sebastian Matthes: Es gibt viele Initiativen, die Unternehmen, Start-ups und Universitäten zusammenbringen. Solche Initiativen sollten massiv gefördert werden. Denn durch diese Schnittstellen können die großen Ideen von morgen entstehen. Gleichzeitig sollten Konzerne verstehen, wie wichtig Kooperationen mit Start-ups für sie sein können. In China und in den USA kaufen große Unternehmen viel öfter Start-ups als in Deutschland, um bei Innovationen schneller zu sein.