Renditeschub durch Zinseszinseffekt
Einer unter Anlegern kursierenden, nicht gesicherten Erzählung zufolge wurde Albert Einstein einmal gefragt, was seiner Ansicht nach die größte Erfindung der Menschheit sei. Seine (angebliche) Antwort: „Der Zinseszins“.
An den Anlagemärkten lassen sich durch den Zinseszinseffekt mit relativ geringen Kapitalbeträgen über längere Zeiträume beträchtliche Summen erzielen. Als Zinseszins wird der Zins oder Ertrag bezeichnet, der auf bereits erhaltene Zinsen oder Erträge anfällt. Bei einer Kapitalanlage ergibt sich ein Zinseszinseffekt, wenn jede Zahlung reinvestiert statt in bar entnommen wird, sodass der Kapitalstock jedes Jahr weiter anwächst und somit auch die Zinserträge kontinuierlich steigen. Die aus dem Zinseszinseffekt resultierende Rendite entwickelt sich nicht linear, sondern zeigt einen exponentiellen Verlauf. Der Effekt wird immer größer, je länger die Anlage gehalten wird. Der Jahreszins von 300 Euro, der im ersten Jahr bei einer mit 3 Prozent verzinsten Anlage von 10.000 Euro anfällt, steigt im zweiten Jahr auf 309 Euro und erreicht bis zum fünften Jahr über 328 Euro. Der Positiveffekt verstärkt sich also im Laufe der Zeit.
Aktienanleger entscheiden sich oft für eine Wiederanlage ihrer Dividenden. Ein Unternehmen kann seine Aktionäre für deren finanzielle Unterstützung mit einer Dividendenzahlung belohnen, die üblicherweise einem Prozentsatz des Gewinns nach Steuern entspricht. Auszahlungsarten und Zeitpunkte variieren: Viele US-Unternehmen zahlen ihre Dividenden vierteljährlich in bar aus, während Unternehmen in Europa eher halbjährlich oder in Deutschland meist nur einmal im Jahr Dividenden zahlen. ETFs zahlen ein- oder zweimal jährlich Erträge aus und ETF-Anleger können entweder die Acc-Anteilsklasse (accumulating = thesaurierend) und somit eine Reinvestition der Erträge wählen oder sich für die Dist-Anteilsklasse (distributing = ausschüttend) und somit eine Auszahlung der Erträge entscheiden. Aber auch derjenige Anleger, der zu einer ausschüttenden ETF-Anteilsklasse greift, kann langfristig vom Zinseszinseffekt profitieren, indem er die Ausschüttungen für den Kauf neuer ETF-Anteile verwendet. Dadurch erhöhen sich der ETF-Anteilsbestand und somit die Aussichten auf höhere zukünftige Ertragsausschüttungen. Bei einem reinvestierenden oder thesaurierenden Aktien-ETF vergrößert sich zwar nicht die Anzahl der gehaltenen Anteile, dafür aber der Wert des ETFs, denn die Erträge verbleiben im ETF.
Es gibt kein Richtig oder Falsch: Ob Sie sich für eine thesaurierende oder ausschüttende Anteilsklasse entscheiden sollten, hängt allein von Ihrer Vorliebe als Anleger ab. Viele Anleger entscheiden sich für die Auszahlung der Erträge als zusätzliches Einkommen. Die thesaurierende Anteilsklasse ist dabei eine einfache und bequeme Lösung für jene, die Erträge längerfristig reinvestieren möchten, um von einem Renditeschub durch den Zinseszinseffekt profitieren zu können, ohne lange über eine Wiederanlage nachdenken zu müssen. Außerdem sollten Anleger bedenken, dass bei eigenständiger Wiederanlage Transaktionsgebühren anfallen können.
Doch wie vorgehen? Typisches Beispiel ist ein Anleger, der in Aktien anlegen möchte, aber weiß, dass es bei einem langfristigen Engagement am Kapitalmarkt auf ausreichende Streuung ankommt, da sonst das Einzeltitelrisiko übermäßige Auswirkungen auf das persönliche Anlagedepot haben kann. Hier bietet es sich an, sich zum Beispiel am MSCI World Index zu orientieren, der die Wertentwicklung mittelgroßer und großer Unternehmen aus 23 Industrieländern abbildet. Er umfasst rund 1.600 Unternehmen, darunter Firmen wie Apple, JP Morgan Chase und Johnson & Johnson, und ist sehr breit diversifiziert.
Eine Möglichkeit, in den MSCI World Index zu investieren, ist der Erwerb eines entsprechenden Aktien-ETFs. Wenn Sie die Dividenden der Unternehmen im MSCI World Index ausgezahlt bekommen möchten, bietet sich der Kauf einer ausschüttenden Anteilsklasse an. Möchten Sie jedoch bequem und ohne eigenen Aufwand vom Zinseszinseffekt profitieren, können Sie sich für eine thesaurierende Anteilsklasse entscheiden, bei der die Dividendenzahlungen automatisch reinvestiert werden. Anleger, die mehr über den MSCI World Index erfahren möchten, finden dazu einen ausführlichen Artikel ab der nächsten Seite.
ETF-Bezeichnung
ISIN/WKN
TER
Lyxor DAX (DR) UCITS ETF - Acc
LU0252633754/LYX0AC
0,15%
Lyxor MSCI World ESG Leaders Extra (DR) UCITS ETF - Acc
LU1792117779/LYX0YL
0,18%
Lyxor Core EURO STOXX 50 (DR) - UCITS ETF - Acc
LU0908501215/LYX0Q2
0,07%
Die den ETFs zugrunde liegenden Indizes sind geistiges Eigentum des Index-Sponsors und für bestimmte Verwendungen lizenziert worden. Die Fonds werden von den Sponsoren der Indizes nicht empfohlen, verkauft oder beworben noch geben die Sponsoren des Index sonstige Zusicherungen ab. Die in diesem Magazin genannten ETFs sind in Deutschland sowie in Österreich, sofern nicht anders vorgeschrieben, zum Vertrieb zugelassen. Das Vorliegen einer Vertriebszulassung einzelner ETFs kann für Österreich unter www.lyxorETF.at in Erfahrung gebracht werden. Eine umfassende Beschreibung der Fondsbedingungen und der dazugehörigen Risiken ist dem jeweiligen Verkaufsprospekt (in englischer Sprache) und den Wesentlichen Anlegerinformationen (KIID, in deutscher Sprache) zu entnehmen, die ebenso wie die Jahres- und Halbjahresberichte in Papierform kostenlos bei der Verwaltungsgesellschaft Lyxor International Asset Management S.A.S., 17, Cours Valmy, Tour Société Générale, 92800 Puteaux, Frankreich, sowie bei der Vertriebsstelle der Fonds in Deutschland, Lyxor International Asset Management S.A.S. Deutschland (Lyxor Deutschland), Neue Mainzer Straße 46–50, 60311 Frankfurt am Main, sowie unter www.lyxorETF.de erhältlich sind. Quelle: Lyxor International Asset Management; Stand: 1. November 2021.